Auch bei steigender Pflegebedürftigkeit im eigenen Zuhause bleiben – das wollen die meisten. Dafür gibt es heute viele Möglichkeiten und finanzielle Unterstützung von Pflege- und Krankenkasse. Wir haben Ihnen die wichtigsten Hilfen aufgelistet.
24-Stunden-Pflege & Betreuung
Die intensivste Form der täglichen Unterstützung stellt die häusliche 24-Stunden-Pflege dar. Lassen es die räumlichen Verhältnisse zu, wohnt eine Fachkraft in ihrem eigenen Zimmer. Sie ist rund um die Uhr für den Patienten da, sie kümmert sich neben der Betreuung auch um den Haushalt. Die Pflegekraft hilft etwa beim Anziehen oder bei der täglichen Körperhygiene. Wenn gewünscht, stehen auch Botengänge oder kleinere Einkäufe auf dem Programm. Der Vorteil besteht darin, dass bei nächtlichen Notfällen jemand anwesend ist, Angehörige und Ehepartner werden entlastet.
Generell gilt: Eine Pflegekraft darf ohne entsprechende Ausbildung keine medizinischen Aufgaben durchführen. Dazu gehören etwa die Gabe sowie das Spritzen von Medikamenten, das Messen des Blutzuckerspiegels, die Versorgung offener Wunden oder das Legen von Kathetern. Diese Maßnahmen dürfen ausschließlich examinierte Pflegekräfte durchführen.
Im Rahmen des Entsendemodels vermitteln Agenturen meist weibliche Pflegekräfte aus Osteuropa. Sie sind bei einem Unternehmen im jeweiligen Heimatland angestellt. Die Mitarbeiter wechseln oft nach einigen Monaten den Einsatzort. Sie lassen sich in vielen Fällen auch kurzfristig buchen.
Eine Kraft über das Entsendegesetz zu beschäftigen lohnt sich. Im Gegensatz zu einer festangestellten Person fallen die Kosten wesentlich geringer aus. Diese liegen bei 1.900 bis 3.000 Euro monatlich. Die 24-Stunden-Pflege bezuschussen Pflegekassen, ein Großteil muss jedoch selbst getragen werden.
Pflegedienst
Ambulante und mobile Pflegedienste sind Einrichtungen, die pflegebedürftige Menschen in den eigenen vier Wänden versorgen. Sie punkten mit einem breiten Leistungsspektrum. Angefangen bei der täglichen Körperpflege über medizinische Behandlungen bis hin zur Krankengymnastik kümmern sie sich um sämtliche Belange.
Patienten bekommen fachkundige Hilfe, die sie brauchen. Das entlastet Angehörige und Ehepartner auf ganzer Linie. Inwieweit sich die Pflegekasse an den Kosten beteiligt, ist vom jeweiligen Pflegegrad abhängig.
Pflegehilfsmittel
Pflegehilfsmittel erleichtern die Beschwerden pflegebedürftiger Menschen. Darüber hinaus schützen Sie Pflegekräfte und Angehörige vor Keimen und Ansteckungen. Patienten haben daher Anspruch auf eine Reihe von Utensilien, die für die tägliche Pflege und die Hygiene unverzichtbar sind.
Zu den Artikeln gehören:
- Bettschutzeinlagen
- Einweghandschuhe
- Desinfektionsmittel für Hände und Flächen
- Plastikschürzen
- Mundschütze
Hausnotruf-System
Ein Hausnotruf-System ermöglicht es Senioren und behinderten Menschen in der eigenen Wohnung zu leben und die Sicherheit zu haben, im Ernstfall nicht auf rasche Hilfe verzichten zu müssen. Mithilfe eines tragbaren Senders wird auf Knopfdruck Alarm ausgelöst, der an eine Zentrale weitergegeben wird.
Sofort-Hilfe in Notfällen
Einige Systeme sind mit Sensoren ausgestattet, die auf Stürze reagieren. Unter Einhaltung bestimmter Kriterien übernehmen Pflegeversicherungen die Kosten.
Pflegebett
Pflegebetten unterscheiden sich von gewöhnlichen Möbeln. Sie sind mit vielen technischen Raffinessen ausgestattet, die bettlägerigen Menschen ein hohes Maß an Komfort bieten und darüber hinaus die Pflege erleichtern.
So lassen sich etwa Kopf- und Fußteil durch Elektromotoren verstellen, spezielle Matratzen reduzieren Druckstellen und seitlich angebrachte Planken verhindern das Herausfallen. Die Kosten für ein Pflegebett übernimmt fallabhängig die Kranken- oder Pflegekasse.
Hörgeräte für Senioren
Lässt das Hörvermögen im Alter nach, so hat das Konsequenzen für Angehörige und Betroffene. Miteinander zu kommunizieren, ist nur noch schwer möglich. Für Abhilfe sorgen Hörgeräte. Gesetzlich Krankenversicherte haben generellen Anspruch darauf, sofern es aus medizinischer Sicht notwendig ist.
Die Krankenkassen übernehmen Kosten von bis zu 784,94 Euro. Zuzahlungen fallen an, wenn teurere Modelle gewünscht sind.
Bettaufstehhilfen
Pflegekräfte, die lange Zeit im medizinischen Bereich arbeiten, leiden häufiger an Rückenproblemen als Menschen in anderen Berufsgruppen. Patienten aus dem Bett zu helfen, ist eine kraftintensive Angelegenheit. Sie macht sich schnell in Form von Bandscheibenvorfällen bemerkbar. Es kommt auf die Technik an. Hilfsmittel erleichtern jedoch das regelmäßige Aufstehen und Hinlegen der Schützlinge. Dazu zählen etwa Bettgalgen, Haltegriffe, Stiegen und Stangen. Was geeignet ist und was nicht, lässt sich am besten im nächsten Sanitätshaus herausfinden. Liegen Rezepte für die jeweiligen Hilfsmittel vor, so übernehmen Kranken- und Pflegekassen die Kosten.
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