Erfolgreicher Immobilienverkauf
mit oder ohne Makler

Hausverkauf für Pflegekosten? Das sollten Sie wissen

Im Haus bleiben oder eine seniorengerechte Wohnung suchen? Diese Frage stellen sich viele, wenn die ersten gesundheitlichen Probleme auftauchen. Für die einen kommt ein Hausverkauf überhaupt nicht infrage, sie wollen ihre Immobilie noch genießen. Die anderen sehen Vorteile darin, weniger Arbeit zu haben und wählen bewusst eine barrierefreie Wohnung für alle Fälle.

Die finanzielle Situation spielt selbstverständlich auch eine Rolle: Das Geld aus dem Hausverkauf ist ein gutes Polster für alle Situationen, in denen die Wünsche die Rente und das Geld aus der Pflegekasse überschreiten.

Hausverkauf

Das Eigenheim und die Finanzen im Alter

Im Alter haben Sie Ihre Rente zur Deckung des Lebensunterhalts. Fällt diese zu gering aus, haben Sie Anspruch auf den Grundrentenzuschlag. Sollten Sie pflegebedürftig werden, steht Ihnen außerdem ein Zuschuss aus der Pflegekasse zu, der eine Basisversorgung sicherstellt. Die Höhe richtet sich nach dem Bedarf entsprechend des Pflegegrades. Bei Lücken in der Finanzierung kann das Sozialamt einspringen, wenn kein Vermögen vorhanden ist.

Das Eigenheim zählt dabei so lange nicht als Vermögen, solange mindestens einer der Ehepartner noch darin wohnt. Sind beide in ein Heim gezogen, gilt dieser besondere Schutz nicht mehr. Gibt es keine andere Finanzierungsmöglichkeit, muss das Haus verkauft werden, um eventuelle Lücken bei den Pflegekosten zu decken. Auch die Kinder pflegebedürftiger Personen können belangt werden, allerdings nur, wenn ihr Jahreseinkommen höher ist als 100 000 Euro.

Manche übertragen ihr Haus beim Auszug auf die Kinder, um einen Zwangsverkauf zu vermeiden. Doch das kann problematisch werden. Bis zu zehn Jahre lang kann das Sozialamt eine solche Schenkung zur Deckung von Pflegekosten heranziehen.

Kleinerer Haushalt, weniger Arbeit

Der Verkauf des Eigenheims, an dem so viele Erinnerungen hängen, ist ein großer Schritt. Doch eine Haushaltsverkleinerung bringt viele Vorteile mit sich – nicht nur finanziell. In einer Wohnung entfallen Gartenarbeit und Schnee räumen, es gibt weniger zu putzen, die Wege sind kürzer und alles liegt auf einer Ebene. Man kann von vornherein eine barrierefreie Wohnung suchen oder Umbauzuschüsse der Pflegekasse und der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in Anspruch nehmen. Viele wählen auch ein Umfeld, in dem man Geschäfte und Ärzte in der Nähe hat. So können sie ihren Alltag auch dann weiter selbstständig gestalten, wenn sie nicht mehr Auto fahren können oder wollen.

Diese Unterlagen benötigen Sie beim Immobilienverkauf:

1. Grundbuchauszug: Darin sind die Rechte von Nachbarn als Grunddienstbarkeit eingetragen. Erhältlich beim Grundbuchamt.

2. Flurkarte und Lageplan vom Katasteramt.

3. Baulastenverzeichnis-Auszug: Darin sind öffentlich-rechtliche Baulasten eingetragen. Erhältich beim Katasteramt.

4. Bauplan/Beschreibung vom Bauamt.

5. Energieausweis vom zertifizierten Gutachter

6. Wenn es nicht das eigene Haus ist, sondern das eines Angehörigen: Vollmacht des Eigentümers

Der letzte formelle Schritt beim Hausverkauf ist die Unterschrift beim Notar. Die Kosten für den Notar muss der Käufer tragen.

Hausverkauf mit oder ohne Makler?

Bei einem Hausverkauf geht es um viel Geld. Es ist aber auch nicht immer einfach, den geeigneten Käufer schnell zu finden, und der Verkäufer muss für die Abwicklung viele Dokumente und Nachweise bereit halten. Ein Makler kann einen großen Teil dieser Aufgaben übernehmen. Dafür erwartet er aber auch eine Provision, zwischen drei und sieben Prozent. Dem Käufer darf diese Provision nur noch maximal bis zur Hälfte aufgebürdet werden.

Ein Makler kann dem Verkäufer nicht nur viel Arbeit abnehmen, sondern mit seiner Expertise auch dazu beitragen, dass ein höherer Preis erzielt wird. Er kann die Marktlage einschätzen, hat Kontakte, kennt alle erforderlichen Schritte und prüft auch die Bonität eines Kaufinteressenten. Er ist auch selbst bestrebt, gut zu verkaufen, weil dann seine Provision höher ausfällt.

Der Preis für ein Haus hängt zwar immer vom Zustand, von der Lage und auch von der allgemeinen Konjunktur ab. Nicht zu unterschätzen ist aber auch taktisches Geschick: Ein zu hoher Einstiegspreis schreckt ab, ein zu niedriger signalisiert geringeren Wert. Ein Immobiliengutachten ist ein guter Ausgangspunkt für die Preissetzung. Das hilft Ihnen auch, wenn Sie Ihre Immobilie ohne Makler verkaufen wollen. Der Vorteil eines Verkaufs ohne Makler ist, dass Sie alle Zügel in der Hand behalten, sich den Käufer selbst aussuchen können und die Provision sparen.

Muss das Haus schnell verkauft werden, beispielsweise zur Finanzierung der Heimkosten, wirkt sich das meist negativ auf den erzielten Preis aus. Es ist deshalb sinnvoll, diese Entscheidung frühzeitig rational zu treffen.

Die häufigsten Fragen

Die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Es ist aber vorteilhaft, wenn Sie nicht zu sehr unter Zeitdruck sind und auf ein gutes Angebot warten können. Wichtig ist aber auch, wann und ob Sie oder Ihr Angehöriger bereit sind, sich von der Immobilie zu trennen.

Das Haus steht unter besonderem Schutz, solange Sie oder Ihr Ehegatte noch selbst darin wohnen. Reicht das Geld aus Rente und Pflegekasse nicht aus, hilft das Sozialamt, wenn die Kriterien erfüllt sind. Lebt jedoch keiner der Ehegatten mehr in dem Haus, wird erwartet, dass Sie es verkaufen, um mit Ihrem eigenen Vermögen finanzielle Lücken zu füllen.

Das Eigenheim ist geschützt, solange Sie oder Ihr Ehegatte darin wohnen. Außerdem dürfen Sie ein Vermögen von 5000 Euro besitzen, das Sie nicht einsetzen müssen, um Ihre Pflegekosten zu finanzieren.

Können Sie Ihre Kosten nicht aus eigenen Mitteln decken, prüft das Sozialamt zunächst, ob Sie Vermögen besitzen, und nimmt auch Ihre Kinder in den Blick. Kinder werden jedoch nicht belangt, wenn ihr Jahresbruttoeinkommen unter 100 000 Euro liegt.